Schrank und Stauraum – Was es beim Schrankkauf zu beachten gilt!
Der Kleiderschrank - unendliche Weiten – wir befinden uns im heimischen Schlafzimmer – und es ist der Traum eines jeden Möbelliebhabers und Ich-gehe-gerne-Einkaufen-Typs: der perfekte Kleiderschrank! Wer träumt nicht vom Statusobjekt schlechthin; wer träumt nicht vom begehbaren Kleiderschrank – perfekt ausgeleuchtet, mit Stauraum in Hülle und Fülle und mit zentimetergenau passender Schubladenverteilung. Nicht jedem ist dieser quadratmeterverschlingende Luxus vergönnt und Hand aufs Herz: mit der richtigen Planung und Vorarbeit lässt sich ein wahres Stauraumwunder schaffen! Mit den richtigen Kniffen, Tricks und einer wohlüberlegten Entscheidung beim Kauf steht bald das 100%-passende Modell in Ihrem Schlafzimmer!
Das richtige Maß für den perfekten Kleiderschrank
Manchmal sind wir überambitioniert. Beim Prospektshopping oder bei der ersten Online-Shoppingtour steht häufig die Optik des Kleiderschranks im Mittelpunkt. Man verliebt sich mir nichts, dir nichts in den Look des modernen Traumschranks und richtet Schubläden und Regalböden ein. Hier die Woll-Pullover, oder die Unterwäsche und an der Kleiderstange hängen Anzug und das kleine Schwarze. Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude, aber ACHTUNG! Bevor wir unser Möbelherz verschenken, heißt es Maß nehmen! Der schönste, beste, perfekteste Kleiderschrank auf dieser Erde ist Schall und Rauch, wenn er nicht ins heimische Schlafzimmer passt!
Deshalb: Bevor wir uns auf die Suche nach einem Kleiderschrank machen, an die MMM-Regel denken:
- Maße definieren: Wir stellen uns die Frage „Wie viel Platz brauche ich eigentlich?“ Sichten Sie Ihr Inventar an Kleidung! (Nebenbei ist dies ein hervorragender Zeitpunkt, um sich von Ladenhütern oder Fehlkäufen zu trennen)
- Maß nehmen: Wo soll der Kleiderschrank in Zukunft stehen? Gibt es hier erschwerte Bedingungen? Sollten wir das Schlafzimmer im Zuge eines neuen Schranks vielleicht umstellen? Mit einem Grundriss des Schlafzimmers kann ein erfahrener Einrichtungsberater eine gute Idee beisteuern!
- Maß prüfen: Sie stehen vor Ihrem perfekten Schrank? Richten Sie das Prachtstück direkt ein. Wohnen Sie im Geist probe. Überprüfen Sie direkt im Möbelhaus die Abmessungen und vergleichen Sie diese mit dem Platz im heimischen Schlafzimmer. Passt alles? Dann Feuer frei!
In Sachen Schrankgröße sind modulare Systeme gerade der letzte Schrei! Wir kaufen nicht den einen Kleiderschrank, sondern wir planen uns den eigenen Kleiderschrank. Aus unterschiedlichen Abmessungen lässt sich für jede Raumsituation eine perfekte Lösung zimmern. Praxistipp: der Mensch lebt nicht vom Plan alleine! Bauen Sie sich einen Dummy-Schrank! Egal ob mit Klebeband oder Kantholz aus dem Baumarkt, ein Versuchsaufbau zeigt uns, wie gut der Schrank ins Schlafzimmer passt. So lässt sich perfekt überprüfen, ob noch genügend Durchgangsfläche vorhanden ist oder ob wir die Größe nochmals anpassen müssen!
Welche Tür? Eine Frage des Systems
Wir haben uns in Sachen Größe entschieden? Der nächste Schritt: Türen! Falttüren, Drehtüren oder Schwebetüren - mit den richtigen Türen lässt sich der Schrank perfekt auf die Raumgröße anpassen. Wir verraten, welches Türsystem in welchen Raum passt!
Falttüren beim Kleiderschrank
Ein Falttüren-Kleiderschrank ist ein wahres Platzwunder! In Sachen Optik sieht man einem Kleiderschrank mit Falttüren den praktischen Nutzen gar nicht erst an. Klassischer Kleiderschrank-Look! Von modern bis klassisch ist bei den Falttüren alles möglich! Der Riesen-Vorteil einer Falttür: „Sesam, öffne dich – mit ganz wenig Platz!“ Die Türelemente „knicken“ ineinander und das Türsystem öffnet sich im Schrank. Vor allem in kleinen Räumen kommt ein Falttürsystem richtig groß raus. Wenn zwischen Kleiderschrank und Boxspringbett nur 30 cm liegen, fällt ein „klassisches Türsystem“ aus. Die ewige Frage: „Wohin mit den Türflügeln“ gehört bei modernen Faltsystemen der Vergangenheit an. Nie wieder Wohnraum verschwenden, sondern Wohn- und Stauraum schaffen! Faltsysteme sind die perfekten Türen für kleine Appartements und für alle, die auf kleinem Raum schön und praktisch wohnen wollen.
Drehtüren beim Kleiderschrank
Die klassische Tür! Zwei Scharniere halten ein Türblatt. Dieses wird noch vorn geöffnet und sozusagen aus der Aufhängung heraus „gedreht“. Dieses System ist klassisch, einfach und zuverlässig. Die Crux an der Sache? Wir brauchen Platz vorm Schrank! Und zwar mindestens eine Türbreite. Bei der Raumplanung sollte hierbei die Schranktiefe nicht vergessen werden! Die klassische Drehtür ist kostengünstig, zuverlässig und sehr langlebig! Mit der richtigen Planung trifft man mit einem Drehtürensystem am Kleiderschrank eine zuverlässige Wahl! Achtung vor dem etwa größeren Platzbedarf!
Schwebetüren beim Kleiderschrank
Ein Schwebetürenschrank verwendet eine modernisierte Version des Schiebetürsystems. Die Aufhängung des Türblatts befindet sich am oberen Ende des Schranks. Hier verläuft eine Schienenführung, die die Schranktür trägt. Dadurch, dass die untere Führungsschiene fehlt, entsteht eine „schwebende“ Optik. Die Vorteile des Schwebeschranks liegen klar auf der Hand. Durch die hängende Konstruktion ist der Rollwiderstand beim Öffnen und Schließen der Türen deutlich niedriger. Die Türen „laufen“ leichter und geschmeidiger. Ein weiteres Plus an Komfort ist die automatische Stopp-Funktion bei Schwebetüren. Kurz bevor der Schrank schließt, wird die Tür gestoppt und der Schließvorgang erfolgt in „Zeitlupe“ – sehr praktisch, sehr leise und sehr materialschonend. Aufgrund der Vorteile des Schwebetürensystems hat sich dieses System bei Kleiderschränken als „beste“ Lösung rund um die Kleiderschranktür durchgesetzt!
Stauraum und Tiefe beim Kleiderschrank
Wovon hängt die Schranktiefe ab?
Was ist ein gutes Maß für den Kleiderschrank? Das hängt ganz von Ihren Ansprüchen ab. Wie sieht es bisher in Ihrem Kleiderschrank aus? Sie haben viele Blusen, Anzüge und Hosen, die faltenlos und knitterfrei verstaut werden wollen? Wer jetzt nickt und seinen Look erkennt, der sollte gut 60 cm in die Tiefe gehen. Wer es lieber legerer hat und viele gestapelte Klamotten im Schrank hat, der kommt mit gut und gerne 50 cm Schranktiefe aus.
„Je tiefer der Schrank, umso mehr Stauraum ist geboten.“ – so lässt sich eine Faustregel rund um die Tiefe des Kleiderschranks benennen. Aber Vorsicht! Wenn wir doppelt und dreifach in unseren Schrank „einschichten“, kann es schnell unübersichtlich werden. Zwei oder gar drei Stapel Wäsche, Klamotten und Lieblingspullis machen aus Ordnung schnell Chaos. Vor allem, wenn es am frühen Morgen oder bei stockdunkler Nacht schnell gehen muss, fliegen gerne mal die Fetzen. Stauraum ohne Ordnung ist eben nur die halbe Miete!
Ein idealer Schrank – Stauraum durch Aufteilung?
Sie haben Ihren perfekten Kleiderschrank gefunden? Die Schwebetüren passen perfekt zum Look des Schlafzimmers, die Schranktiefe passt perfekt zum eigenen Style und es sind genügen Schrankböden vorhanden, dass der nächste Shoppingmarathon das neue Schätzchen nicht zum Platzen bringt? Perfekt! Bevor es ans eingemacht geht und der Kleiderschrank eingeräumt wird, sollte man sinnvoll und ganz pragmatisch an die Planung gehen.
Mit der richtigen Aufteilung lässt sich selbst im monumentalsten Stauraum-Wunder noch mehr Platz schaffen. Mit der LIFO-Regel ist die Schrankaufteilung kinderleicht. Das Zauberwort rund um die Kleidung der Saison ist „last-in/first-out“. Was bringen Skihosen im Hochsommer und Badeanzug und Bermuda-Short im tiefsten eisigen Winter? – Platzmangel.
„Last-in/First-out“ macht das Stauraumleben hierbei leichter. Kleidung, die man gerne trägt, sollte einfach immer griffbereit sein. Egal ob es die Lieblingsbluse, der wollig-warme Pullover oder das „Ich-habe-heute-ein-wichtiges-Meeting“-Hemd. Kleider machen bekanntlich Leute, und ein Tag in guten Kleidern ist ein guter Tag.
Die Spezialisten im Kleiderschrank, Daunenjacke, Seidenkleid oder das kleine Schwarze, können weiter hinten im Schrank Platz nehmen. Im Kleidersack sind unsere Schätzchen dort schonend und zufrieden verstaut und warten auf den richtigen Einsatz. Unser Vorteil? Wir müssen uns nicht durch Unmengen von Stoff wühlen, bevor wir finden, was wir suchen!
Neben der LIFO-Regel ist die Zonen-Methode ein bewährter Klassiker rund um den Kleiderschrank. Aufgeteilt in „geschäftlich“, privat, Unterwäsche und Lieblingsteile, wird aus dem Kleiderschrank eine hocheffiziente Ordnungsmaschine. Mit einer Prise Übung und Ordnung bleibt der Schrank klar strukturiert und ziemlich übersichtlich! Und wer frühmorgens nicht stundenlang Hemd, Hose und Krawatte im Chaos sucht, der hat mehr Zeit für Zeitungslektüre und einen frisch gebrühten Kaffee. Ordnung ist bekanntlich das halbe Leben.