Minimalistischer Einrichtungsstil – die Kunst des Reduzierens
„Weniger ist mehr.“ Mies van der RoheDen Mut haben, sich von überflüssigen Besitztümern zu trennen und sich auf das Wesentliche zu fokussieren – das zeichnet den minimalistischen Einrichtungsstil aus. Oft vermitteln uns Werbung und Gesellschaft, dass wir das neueste Smartphone, Küchengerät oder Möbelstück brauchen, um glücklich und zufrieden zu sein. Doch in den meisten Fällen stimmt das nicht. Ganz im Gegenteil: Zu viele Gegenstände sorgen nicht nur für eine chaotische und vollgestopfte Wohnung, sondern auch für eine ständige Unzufriedenheit. Schließlich wollen wir – einmal im Strudel des Konsums gefangen – immer mehr.
Sie haben darauf keine Lust mehr und möchten Ihr Zuhause von Ballast befreien? Unser Beitrag hilft Ihnen beim Ausmisten. Denn wie heißt es so schön: Clear space, clear mind.
Was bedeutet Minimalismus überhaupt?
Minimalismus bedeutet, mit weniger materiellem Besitz mehr Glück und Zufriedenheit zu empfinden. Dabei muss sich das Konzept nicht nur auf das Thema Einrichtung beziehen – es kann auf verschiedene Bereiche übertragen werden: die Arbeit, soziale Kontakte und die eigene Einstellung. Die Minimalismus-Bewegung steht aber auch für mehr Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung. Selbst zu entscheiden, wie ein gutes und schönes Leben auszusehen hat, sich von starren Denkweisen zu lösen und bewusst im Hier und Jetzt zu sein – all das und noch viel mehr beinhaltet die Lebensweise.
Kurzum: Minimalismus ist eine Lebensphilosophie, die befreit und glücklich macht.
Worauf kommt es beim minimalistischen Wohnstil an?
Auch Sie möchten minimalistisch wohnen? Diese Farben, Materialien und Formen passen zu diesem Einrichtungsstil.
Farben |
Die Farbwelt des Minimalismus konzentriert sich vor allem auf neutrale, unaufdringliche Farben. Grau-, Beige- und Pastelltöne bringen Ruhe in Ihre Räume und unterstreichen Ihre Einrichtung ganz wunderbar. Aber auch Schwarz und Weiß sorgen für einen cleanen, reduzierten Look. |
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Materialien |
Bei der Auswahl der Materialien sind Ihnen keine Grenzen gesetzt. Ob Holz, Metall, Beton, Glas, Leder, Leinen oder Baumwolle – toben Sie sich aus. Pro Zimmer sollten Sie jedoch nicht mehr als fünf verschiedene Texturen miteinander mischen. |
Formen |
Auch an dieser Stelle sind Klarheit und Schlichtheit gefragt. Zu organischen Formen bilden gerade Linien ein stimmiges Pendant. Besonders beliebt sind minimalistische Möbel, die eine offene, luftige und ordentliche Raumatmosphäre schaffen. |
Minimalistisch wohnen: So geht’s
- Schaffen Sie Platz! Der erste Schritt zu einer minimalistischen Einrichtung beginnt mit dem Aussortieren von Dingen, die Sie nicht brauchen bzw. die keinen konkreten Nutzen erfüllen. Fragen Sie sich dabei immer: Brauche ich diesen Gegenstand? Macht er mich glücklich?
- Es darf trotzdem gemütlich sein. Der Wohlfühlfaktor spielt in Ihrem Zuhause eine entscheidende Rolle – trotz Minimalismus. Verzichten Sie deshalb nicht auf Kerzen, Decken, Kissen und Teppiche, aber übertreiben Sie es auch nicht. Eine kleine Auswahl an Wohntextilien und -accessoires sorgt für ein behagliches Ambiente.
- Setzen Sie auf schlichte Farben und Formen. Bunte Muster und knallige Farben suchen Sie bei diesem Wohnkonzept vergeblich. Ziel ist es, ein harmonisches Gesamtbild zu schaffen, das beruhigt und einladend wirkt. Wenn Sie einen bestimmten Bereich – z. B. Ihre Leseecke – in den Fokus rücken möchten, verwenden Sie statt verschiedener Farben unterschiedliche Materialien/Texturen.
- Die Zauberformel lautet: in Maßen. Um zu verhindern, dass Ihre Wohnräume überladen erscheinen, beschränken Sie sich bei der Dekoration auf Ihre Lieblingsstücke. Arrangieren Sie Teelichter, Bilder oder Vasen stets in ungerader Anzahl. Drei Grünpflanzen oder fünf Bilder werden vom menschlichen Auge als besonders stimmig wahrgenommen.
- Ästhetik trifft Funktion. Minimalistische Möbel begeistern mit klaren Linien. Schnörkel und Verzierungen haben bei diesem Wohnstil nichts verloren. Es gilt: Je weniger Möbel Sie besitzen, desto besser. Achten Sie darauf, dass diese einen praktischen Nutzen erfüllen und gleichzeitig mit ihrer Optik punkten.
Sie sind noch auf der Suche nach einem Einrichtungsstil, der zu Ihnen passt? Dann besuchen Sie unseren Blog. Dort finden Sie zahlreiche Wohntipps und -ideen. Viel Freude beim Stöbern.
Die KonMari-Methode: Does it spark joy?
Wer sich bereits mit dem minimalistischen Wohnstil befasst hat, ist unweigerlich über den Namen Marie Kondo gestolpert. Die in Tokio geborene und mittlerweile in Los Angeles lebende Ordnungsberaterin und Bestsellerautorin ist Menschen auf der ganzen Welt ein Begriff. Die Aufräum-Queen hat bereits drei Bücher veröffentlicht, die in 27 Sprachen übersetzt und über 7 Millionen Mal über die Ladentheke wanderten. Wer sie nicht aus ihren Büchern kennt, hat sie aber bestimmt schon im TV gesehen. In ihrer Netflix-Sendung „Aufräumen mit Marie Kondo“ sorgt die Japanerin in acht Haushalten für Ordnung!
Doch wie funktioniert die KonMari-Methode eigentlich?
Gemäß Kondos Konzept unterteilen Sie Ihre Habseligkeiten in fünf Kategorien, die Sie in einer bestimmten Reihenfolge abarbeiten.
- Kleidung
- Bücher
- Unterlagen und Papiere
- Kleinkram (Make-up, Badartikel, Accessoires, Elektrogeräte uvm.) – Komono genannt
- Erinnerungsstücke
Die Grundsätze der KonMari-Methode auf einen Blick:
- Räumen Sie nicht nach Zimmern auf, sondern nach Kategorien.
- Werfen Sie alle Gegenstände einer Kategorie auf einen Haufen. So wird Ihnen bewusst, wie viel Sie eigentlich besitzen.
- Beim Ausmisten zählt lediglich ein Gedanke: Versprüht ein Teil Freude, wenn Sie es in die Hand nehmen? Falls nicht, trennen Sie sich davon.
- Nun bekommt alles seinen festen Platz, an den es immer wieder zurückgebracht wird. So müssen Sie langfristig nur noch wenige Minuten am Tag fürs Aufräumen einplanen.
- An diesem Ort müssen alle Dinge richtig verstaut werden
- Bedanken Sie sich bei allem, was Sie aussortieren. Im ersten Moment vielleicht etwas befremdlich, doch das Ritual festigt Ihren Achtsamkeitsgedanken.
Die Motivation hat Sie gepackt? Dann starten Sie gleich mit dem Entrümpeln Ihrer Wohnung und verabschieden Sie sich von Dingen, die Sie nicht brauchen. Und Sie werden sehen: Danach fühlen Sie sichfederleicht.
Minimalistisch wohnen und leben: 6 Buchtipps
Sie möchten noch mehr über die Kunst des Weg- und Loslassens erfahren? Mittlerweile gibt es zahlreiche Bücher, die sich mit der Thematik beschäftigen und den Minimalismus-Gedanken auf verschiedene Lebensbereiche übertragen. Besonders empfehlen können wir:
- „Einfach Leben: Der Guide für einen minimalistischen Lebensstil“ (Lina Jachmann)
- „Minimalismus wohnen: Besser aufräumen, freier leben“ (Fräulein Ordnung)
- „Minimal Life: Mit weniger zu mehr“ (Rachel Aust)
- „Minimalismus: Der neue Leicht-Sinn“ (Ryan Nicodemus & Joshua Millburn)
- „Morgen räum’ ich auf“ (Shelagh Armit)
- „Magic Cleaning: Wie richtiges Aufräumen Ihr Leben verändert“ (Marie Kondo)